Die Geschichte und Bräuche der Waldauer Kirmes
 
Nach 18-jähriger Kirmesabstinenz war es 1996 in Waldau endlich wieder an der Zeit, eine zünftige Kirchweih zu feiern - mit allem, was dazu gehört.

Und dazu gehört natürlich die Kirmesgesellschaft, vorneweg das Plotzepaar - die beiden Ältesten der Kirmesgesellschaft - sowie der Gießer- und Fahnenträger.

Die Fahne ist leider das Einzige, was von früher erhalten blieb. Alte Traditionen wurden aber sehr wohl von damals übernommen.

Nachdem man im ersten Jahr noch in geborgten Trachten Kirmes feierte, ließ man sich im darauf folgenden Jahr Trachten anfertigen.
 
Bereits am Freitag Abend wird im Festzelt kräftig gefeiert. Den offiziellen Auftakt der Kirmes bildet aber das Baumaufstellen am Samstag morgen.
Nachdem am Abend die Kirmesburschen in Begleitung der Brunnenberg-Musikanten die Kirmesmädchen von zu Hause abgeholt haben, wird im Festzelt der Kirmestanz eröffnet. Mit Extratouren geht es dann bis in die frühen Morgenstunden.
 
Am Sonntag geht es aber weiter mit vollem Programm. Morgens Kirchgang, Frühschoppen im Zelt und Kirmesständchen für die Gewerbetreibenden. Nachmittags Kirmesumzug mit Sprüchen vor dem Kirmesbaum, anschließend Kinderkirmes.

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Die Kirmesgesellschaft 1972
 

Die kleinen Kirmesburschen und -mädchen aus dem Kindergarten und der Schule stehlen hier regelmäßig den "Großen" die Show. Abends ist dann wieder Kirmestanz.
 
Am Kirmesmontag findet die "Pöbel-Kirmes" statt. Dies ist eine Art Nachkirmes, welche früher einmal stattgefunden hat. Leider kann eine "echte" Nachkirmes nicht gefeiert werden, da ein geeigneter Saal fehlt.
 
Die Kirmesgesellschaft verlagert ihr Treiben vom Zelt in das gesamte Dorf. Die Brunnenberg-Musikanten spielen in Begleitung einiger Kirmesburschen- und Mädchen Ständchen im Ort und jeder darf einen Obolus in die Kirmeskasse geben.
Die Kinder verkaufen zusammen mit den Blumenmädchen, Zigeunerinnen und "Krankenschwestern" kleine Blumensträußchen an Durchreisende.
 
Außerdem treiben die "Hulleweiber" ihr Unwesen im gesamten Dorf. Diese Gestalten sind mit Ruß angemalt, tragen dunkle Kittelschürzen und einen Reisigbesen. Sie beginnen schon früh am Morgen mit Ihren (Un-)Taten: Nichts und Niemand ist vor ihnen sicher und jede offene Tür kann einem zum Verhängnis werden, denn was nicht verschlossen ist wird mitgenommen und vertauscht. Dann findet sich das Gartenmöbel auf dem Hausdach wieder und das Gartentor hängt an der Hofeinfahrt des Nachbarn...
Woher diese Tradition stammt, ist allerdings nicht überliefert.
 
Die Kirmesständchen begleitet neben den Brunnenberg-Musikanten auch der Fahnenträger, der seine Fahne gegen die Kirmeskasse eingetauscht hat, sowie der Plotzer (Chef der Kirmesgesellschaft) der darauf zu achten hat, dass jedes Haus auch mit einem Ständchen bedacht wird, die Musikanten keine zu langen Pausen machen und ihren Durst nur mit Wasser löschen ;)-
 
Am Abend wird dann die Kirmes traditionell beerdigt und für ein Jahr darf nicht mehr Kirmes geschrieen werden.
 
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Die Kirmesgesellschaft 1999
Die Kirmesgesellschaft bedankt sich bei allen Mitwirkenden, die jedes Jahr wieder zum Gelingen der Kirmes beitragen.
Wir wünschen allen Gästen viel Freude bei der Kirmes in Waldau.
Bis zum nächsten Jahr, wenn es wieder heißt:
 
17,18,19 Stimmung - KIRMES!!!






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